Startschuss für den Digitalen Euro

Start­schuss für den Digitalen Euro

Nach langer und inten­siver Diskussion auf europäi­scher Ebene erfolgte am 14. Juli 2021 der Start­schuss für den Digitalen Euro.  Zunächst werden im Rahmen einer zweijäh­rigen Unter­su­chungs­phase Kernfragen zu den Auswir­kungen auf die Finanz­sta­bi­lität und die Geldpo­litik sowie zu recht­lichen Rahmen­be­dingung und einer möglichen techni­schen Umsetzung geklärt. Ziel der Einführung des Digitalen Euros ist nach wie vor, den „Bedürf­nissen der Menschen in Europa“ gerecht zu werden und als Ergänzung zu bereits etablierten Zahlver­fahren zu dienen.

Eine finale Entscheidung über die Ausge­staltung des Digitalen Euros wird dann nach der Unter­su­chungs­phase Mitte 2023 erwartet.

„Wir werden mit dem Europäi­schen Parlament und anderen europäi­schen Entschei­dungs­trägern in einen Dialog treten und sie regel­mäßig über unsere Ergeb­nisse infor­mieren. Privat­per­sonen, Händler und der Zahlungs­ver­kehrs­sektor werden ebenfalls einbe­zogen“, sagte Fabio Panetta (Mitglied des EZB-Direk­to­riums und Vorsit­zender der Taskforce zum Digitalen Euro)

Ergeb­nisse der prakti­schen Erprobung

Vorbe­rei­tende Grundlage für die richtungs­wei­sende Entscheidung waren die Ergeb­nisse einer prakti­schen Erpro­bungs­phase über neun Monate, die u. a. technische Aspekte der Distri­buted-Ledger-Techno­logie (kurz DLT), Daten­schutz, Geldwä­sche­be­kämpfung sowie die Nutzung vorhan­dener Systeme (z. B. TARGET Instant Payment Settlement – kurz: TIPS) unter­suchten. Auch energe­tische Aspekte möglicher Archi­tek­tur­kon­zepte wurden mit dem Ziel unter­sucht, den Energie­ver­brauch deutlich unter den derzei­tigen Anfor­de­rungen bekannter Krypto­wäh­rungen, z. B. Bitcoin, zu limitieren.

Daten­schutz steht im Fokus

Der Verbrau­cher­schutz sowie Daten­schutz­aspekte sind neben der techni­schen Umsetzung zentrale Aspekte der Diskussion um den Digitalen Euro. Das Digitale Zentral­bankgeld stellt für Verbraucher eine direkte Forderung gegen die Notenbank dar, die unter Umständen durch eine Obergrenze in der „Wallet“ limitiert werden kann. Die Konkurrenz des Digitalen Euros zum Bargeld wird in der Diskussion um die Anony­mität von Zahlungen deutlich. Klar scheint, dass es – auch im Hinblick auf die Geldwä­sche­be­kämpfung – keinen vollkommen anonymen Digitalen Euro geben wird.

Einschätzung der Deutschen Kreditwirtschaft

Die „Deutsche Kredit­wirt­schaft“ hebt in einer Stellung­nahme den Digitalen Euro vor allem in seiner Wahrung der monetären Souve­rä­nität der Eurozone hervor. Der Digitale Euro wird als zukunfts­wei­sendes Zahlungs­mittel in einer Digitalen Wirtschaft bewertet, das die bestehenden und bewährten Systeme und Struk­turen stimmig ergänzt. Angestrebt werden sollten größt­mög­liche Synergien mit den bestehenden Zahlungs­ver­kehrs­lö­sungen, damit der Zugang zum Digitalen Zentral­bankgeld für die Endver­braucher gesichert werden kann. Es besteht Einigkeit dahin­gehend, dass die Digita­li­sierung den Zahlungs­verkehr verändert und zur Gewähr­leistung der Finanz­sta­bi­lität eine sorgfältige Konzeption des Digitalen Euros seitens der EZB erfor­derlich ist. Zur Umsetzung der angestrebten Aktivi­täten sind hohe Inves­ti­tionen sowohl für die Institute als auch für die Wirtschaft unumgänglich.

Werden Krypto­wäh­rungen mehr als Spekulationsobjekte?

Etablierte Krypto­wäh­rungen wie Bitcoin und Co. gewinnen zwar als Speku­la­ti­ons­ob­jekte in den Vermö­gens­ver­wal­tungen an Bedeutung, doch sind sie derzeit im Zahlungs­verkehr eher bedeu­tungslos. Trotzdem hat die anhal­tende Diskussion über private Krypto­wäh­rungen, z. B. Diem aus dem Facebook-Universum, die Diskussion um den Digitalen Euro sicherlich vorangetrieben.

Die SRC-Experten verfolgen für Sie die spannende Entwicklung im Bereich der Krypto­währung und des Digitalen Euros und unter­stützen Sie bei der Reali­sierung Ihres Krypto­ver­wahr­dienstes. Wir infor­mieren Sie gerne zu den Möglich­keiten, sich in diesem innova­tiven Sektor einzubringen.